Schachgedicht ________________________________________ von dem berühmten argentinischen Dichter und Schachliebhaber Jorge Luís Borges (1899-1986):
I. In ihrer gravitätischen Ecke, führen die Spieler ihre langsamen Figuren. Das Schachbrett verzögert sich bis zur Morgendämmerung [in ihrer Strenge]. Eine Umgebung, in der sich zwei Farben hassen. Im Innern erstrahlt magische Härte. Die Formen: homerischer Turm, leichter Springer, bewaffnete Dame, letzter König, schräger Läufer und aggressive Bauern. Auch wenn die Spieler gegangen sind, auch wenn die Zeit sie ausgelaucht hat, wird der Ritus wahrhaftig noch nicht beendet sein. Im Orient wurde dieser Krieg entfacht, dessen Amphitheater heute die ganze Erde ist. Wie dieser [andere], ist das Spiel unendlich.
II. Es folgt die 2. und letzte Strophe!
#2
Fortsetung der II und letzten Strophe ________________________________________ Schwacher König, schräger Läufer, grausame Dame, zielstrebiger Turm und abgefeimter Bauer auf Schwarz und Weiss des Weges suchen und entfachen einen bewaffneten Krieg. Sie wissen nicht, ob die sich erhebende Hand ihr Schicksal bestimmt, sie wissen nicht, ob eine sich anschickende Strenge ihre Willkür und ihren Tagesablauf beherrscht. Auch der Spieler ist ein Gefangener (Der Urteilsspruch ist von Omar**) eines anderen Schachbrettes der schwarzen Nächte und weissen Tage. Gott bewegt den Spieler und dieser die Figur. Was für ein Gott hinter Gott, die Handlung beginnt mit Staub und Zeit und Traum und Agonien?
Erklärung**: Omar Khayanhan war ein persischer Dichter und Humanist von 1048 - 1122. In einer seiner tiefgründigen und schmerzlichen Kurzgedichte mit dem Namen "Rubayat" sagte er: "Das Leben ist nicht anderes als ein riesiges Schachbrett, auf dem das Schicksal die Menschen hin und her bewegt wird, als ob sie Figuren wären und danach werden sie in eine Holzschachtel (Sarg) gelegt".
Liebe Schachfreunde, sie standen sich gegenüber. Der Mensch mit dem Vorteil des ersten Zuges von Weiss; das Leben mit jener Ruhe zu wissen, dass alle Zeit der Welt zur Verfügung steht für Schwarz. Der Anbruch des Tages gibt das Zeichen, die Schlacht zu beginnen – mit einem unendlichen Himmel als Zeuge. Die Partie fängt an. Mit den besten schachlichen Grüssen
Liebe Schachfreunde, Tom Fürstenberg erzählt in seinem Buch, dass Miguel Najdorf am Vorabend der letzten Runde des Staunton-Turniers in Groningen 1946 in der noch anstehenden Partie gegen Mikhail Botvínnik sich nicht nur sehr siegessicher fühle, sondern auch seinen Gegner “wie ein Huhn rupfen würde”. Mit den besten schachlichen Grüssen Frank Mayer
diese Geschichte ist so beeindruckend und einfühlsam, dass ich mir erlaube, sie illustriert wiederzugeben, damit noch mehr Schachfreunde sie geniessen können.
Liebe Schachfreunde, nachdem Weltmeister Alexander Aljechin 1946 gestorben war, beschloss die FIDE 1947 auf ihrem Kongress in Den Haag, ein Schachturnier mit sechs Teilnehmern zu veranstalten, um den neuen Weltmeister zu ermitteln. Mit den besten schachlichen Grüssen Frank Mayer
Liebe Schachfreunde, im Laufe der Geschichte wurde das Schachspielen von allen monotheistischen Religionen wie die der Juden, Christen und Mohammedaner in verschiedenen Epochen verboten. Dazu gehörten Länder wie Russland, Deutschland, Persien und viele andere, die das Schachspiel untersagten; sogar die damaligen Templer erhielten zeitweise das Spielverbot. Mit den besten schachlichen Grüssen Frank Mayer
Liebe Schachfreunde, des Großvaters nachdenkliche Blicke, die sich hinter seinen dicken Brillengläsern versteckten, wurden abrupt unterbrochen, als sein vierzehnjähriger Enkel ihn erwartungsvoll anblickte. Die Schachpartie war für den Jungen die übliche Sonntagsbeschäftigung nach dem traditionellen Mittagsbraten im Haus seiner Eltern. Mit den besten schachlichen Grüssen Frank Mayer
in der Veröffentlichung “Reflexionen über das Monte-Carlo-Turnier” schrieb Emanuel Lasker in der Fachzeitschrift “Schachmatt” im Februar 1903 Folgendes: zu Beginn des Jahres 1880 hatten sich mehrere junge Männer, die meisten von ihnen Studenten, daran gewöhnt, sich in einem Berliner Café zu treffen und ihre Nachmittage mit dem Spielen von Schachpartien oder sich deren Analysen interessanter Positionen zu widmen.
Liebe Schachfreunde, Es kommt uns von einer sehr kollegialen Website “Hechiceros del Tablero” ein lustiger Artikel des MI Pedro A. Parmenzini (Fernschach) die Nachricht einer Partie, die zwischen dem genialen Capablanca und einem Marsmenschen gespielt wurde. Mit den besten schachlichen Grüssen Frank Mayer zu lesen unter: http://schach-und-kultur.com/?p=9498
Liebe Schachfreunde, die Schlacht von Gaugamela (heute Tel Gomel im nördlichen Irak) am 1. Oktober 331 v. Chr. wurde von Alexander dem Grossen (356 – 323 v. Chr.), einem griechisch-makedonischen König und Hegemon des Korinthischen Bündnisses, wie eine Schachpartie angelegt, wobei jeder “Zug” entscheidend war; nicht nur stategisch sondern auch abhängig von der Einstellung und Stimmung seiner Soldaten. Mit den besten schachlichen Grüssen Frank Mayer http://schach-und-kultur.com/?p=9414
“Das Schach ist wie das Leben!”, las ich neulich. Dieser Satz ist sicher richtig. Manchmal bist Du wie ein einfacher Bauer, der darum kämpft, um überhaupt dabei zu sein und allem entgegenzutreten. Er versucht, langsam nach vorne zu marschieren, allerdings unter grossen Mühen....... Mit den besten schachlichen Grüssen Frank Mayer